Rund 2500 Pilger bei der 193. Regensburger Diözesanfußwallfahrt nach Altötting

Unter Marias Schutz und Schirm

REGENSBURG/ALTÖTTING (mh/sm) – Nach zwei Jahren der Corona-Pandemie haben rund 2500 Pilger an der 193. Regensburger Diözesanfußwallfahrt nach Altötting teilgenommen. Die Wallfahrt stand unter dem Leitwort „Unter Deinem Schutz und Schirm“.  Diö­zesanbischof Rudolf Voderholzer erteilte den Teilnehmern beim Start in Regensburg den Pilgersegen. Den Abschlussgottesdienst am Vormittag des Pfingstsamstags in der voll besetzten Basilika St. Anna in Altötting zelebrierte Pilgerpfarrer Hannes Lorenz aus Nabburg. 

„Mit Ihnen freue ich mich, dass die Wallfahrt nach zwei Jahren mit großer Einschränkung heuer schon wieder fast normal ablaufen kann. Gebetsanliegen haben wir derzeit genügend, wobei das große Anliegen des Friedens in der Ukraine, die Not der Flüchtlinge und die wirtschaftlichen Folgen von Pandemie und Krieg im Vordergrund stehen“, wandte sich Bischof Rudolf in Regensburg an die Pilger, erteilte den vorbeiziehenden Wallfahrern den Segen und wünschte ihnen eine gnadenvolle Wallfahrt. 

Eine veränderte Situation fanden die Pilger am Samstagvormittag in Altötting vor, denn die Gnadenkapelle ist derzeit eine abgeriegelte Baustelle. So erwartete Wallfahrtsrektor Stiftspropst Klaus Metzl mit dem Gnadenbild unter dem Traghimmel vor dem Hauptportal der Stiftskirche stehend die Regensburger Pilger und zog am Ende des Zuges in die von Pilgern gefüllte Basilika ein. 

Das Wunder von Kana

„Ist das ein Bild, das wir so lange vermisst haben. Schön, dass ihr alle da seid, auch wenn noch nicht alles so ist wie früher“, drückte Pilgerpfarrer Hannes Lorenz seine Freude über die gelungene Wallfahrt aus. In seiner Predigt nahm er Bezug auf die Hochzeit von Kana. Die leeren Krüge von Kana seien ein gutes Zeichen: „Am Ende des Weges ist unser Vorrat aufgebraucht – der Akku ist leer. Körperlich sind wir fertig: die Kraft fehlt, der Schlaf fehlt – die Stimme fehlt – so wie dem Brautpaar von Kana mit dem Wein die Stimmung und die Freude fehlten.“

Aber es sei gut, dass es damals leere Krüge gegeben habe. Leere Krüge könne man füllen – volle nicht. 

Und darum würden sie auch zu einem guten Zeichen für das eigene Leben: „Setzen wir nicht immer alles daran, volle Krüge im Leben zu haben? Voller Arbeit, voller Vergnügen, voller Erfolg – und doch wissen wir, so oft sind sie voller Sorgen, voller Probleme, ist unser Leben voller Schwierigkeiten.“ So sei das doch auch am Beginn der Wallfahrt gewesen: „Womit sind wir nicht alles voll gewesen, als wir auf Wallfahrt gegangen sind: mit Sorgen, Problemen, Bitten, Dank, Ängsten, Unsicherheiten. Und dann haben wir gespürt, wie wir leer und leerer werden: den Alltag zurücklassen, die Arbeit liegen lassen, vom täglichen Stress losgerissen. Schließlich haben wir Schritt für Schritt all unsere Anliegen vor Gott ins Gebet gebracht und nach Altötting getragen.“ 

Und der Pilgerpfarrer rief auf: „Geht nicht einfach wieder heim, so als wäre nichts gewesen! In Kana waren es am Ende 600 Liter Wein. Das ist mehr als genug für euch und alle eure Lieben daheim. Nehmt die Freude und die Kraft von Altötting mit, schenkt sie weiter, lasst sie in euren Pfarreien spüren! Und denkt immer daran: Leer werden, um sich von Gott beschenken zu lassen – dieses Angebot gilt uns das ganze Jahr über, wir müssen uns nur trauen“, betonte Pfarrer Lorenz.

„Das Wunder von Kana wäre vielleicht nicht geschehen, hätte Maria nicht den entscheidenden Anstoß gegeben. Unter ihrem Schutz und Schirm waren wir unterwegs und bleiben es auch. Sie ist uns das große Beispiel, was es heißt, voll des Heiligen Geistes zu sein“, sagte der Pilgerpfarrer. „Mit ihr beten wir hier im großen Abendmahlsaal von ­Altötting um die Kraft des Heiligen Geistes, damit die Krüge unseres Lebens von ihm voll werden, damit uns die Freude und die Zuversicht nicht ausgehen, damit unser Leben gelingt.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch sehr ansprechend von der Jugendblaskapelle Nabburg unter der Leitung von Markus Ferstl gestaltet. 

Dank und Ehrungen

Im Rahmen des Abschlussgottesdienstes wurde auch den zahlreichen Helfern der Diözesanfußwallfahrt gedankt. Mit einem Ehrenpilgerstab wurden unter großem Applaus der langjährige Betreuer des kleinen WC-Wagens Toni Schmidmeier aus Holzheim am Forst und die Regensburger Polizeidirektorin Ursula Fendl aus Haibach für ihre Verdienste um die Regensburger Diözesanfußwallfahrt ausgezeichnet. Durch den stellvertretenden Pilgerführer Johannes Popp aus Mehlmeisel, assistiert vom Dritten Pilgerführer Albert Denk aus Mengkofen, wurde dann an Pilgerführer Bernhard Meiler das silberne Pilgerkreuz, die höchste Auszeichnung der Regensburger Fußwallfahrt, für seine 40. Teilnahme und seine 25-jährige Tätigkeit als Pilgerführer verliehen.

Mit einem silbernen Wallfahrerrosenkranz und einem kräftigen Applaus wurde Pilgerpfarrer Hannes Lorenz und seinem Stellvertreter Pfarrer Norbert Götz gedankt, die seit 25 Jahren die geistliche Begleitung  der Wallfahrt übernehmen.